Exkursion Amriswil am 23.9.2023

Die Partnerstadt Amriswil war am vergangenen Samstag, 23. September, das Ziel des Fördervereins Museum und Stadtgeschichte Radolfzell e.V. Mit diesem Besuch wurden die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Städten und insbesondere zwischen den jeweiligen Förderern von Kultur und Stadtgeschichte bekräftigt. Zweck des Vereins ist die Förderung der Kunst und Kultur durch die ideelle und finanzielle Unterstützung der Stadt zur Erhaltung eines Heimatmuseums in Radolfzell. Die lange geplante Fahrt nach Amriswil war bereits für das Jahr 2020 vorgesehen, musste aber leider aus bekannten Gründen verlegt werden.

Bild: Stadt Amriswil

Die teilnehmenden Mitglieder des Vereins wurden im Ortmuseum von Stadtpräsident Gabriel Macedo und dem Präsidenten der Ortsmuseumskommission, Rolf Hess, begrüsst. Ebenfalls anwesend waren vom Ortsmuseums-Team Reto Candio, Angela Kappeler, Kurt Iseli und Daniel Laib. Sie führten die Gäste in drei Gruppen durch die verschiedenen Bereiche des Museums.

 

Ein breites Spektrum an Kultur in Amriswil


Dass Amriswil den Slogan «Leben mit Kultur» zu Recht trägt, wurde auch an diesem Samstag wieder bewiesen. «Man könnte genauso gut sagen 'Leben dank Kultur'», sagt Macedo während seiner Ansprache. Die Kultur hat in Amriswil einen hohen Stellenwert, sie ist reichhaltig und vielfältig. Und genau das werden auch die rund 20 Besucherinnen und Besucher aus Radolfzell festgestellt haben. Alleine das Ortsmuseum präsentiert ein breites Spektrum an interessanten Dauer- und Sonderausstellungen zu allen möglichen geschichtsträchtigen Themen. «Es sind aber nicht nur die Museen. Regelmässig finden Konzerte jeglichen Genres, Theater, Musicals, Kabarettaufführungen und Kunstausstellungen statt», so Macedo. Am Samstag stand passend zum Hintergrund der Besucherinnen und Besucher aber die breite Museumslandschaft im Fokus. Ortsmuseum, Schulmuseum, Kutschensammlung und Bohlenständerhaus. Zwei der vier Museen besuchte der Förderverein am Samstag. Nach ihrem Aufenthalt und der Führung durch das Ortsmuseum hat sich die Truppe mit dem Car ins Bohlenständerhaus verschoben. 

Leben wie zu Gotthelfs Zeiten – und früher


Im Schrofen angekommen, warteten bereits Karin Hungerbühler, Brighit Stahel, Ursula Ganz und Monika Kammerlander auf die Gäste aus Radolfzell. Sie führten die Gruppe durch das altehrwürdige Bohlenständerhaus aus dem Jahr 1538, das sanft restauriert und als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Während sich Ganz und Kammerlander mit einem liebevoll gestalteten Apéro aus regionalen und saisonalen Produkten um das leibliche Wohl der Reisenden kümmerten, erzählten Hungerbühler und Stahel einige spannende und unterhaltsame Anekdoten zum damaligen Leben in einem Bohlenständerhaus. So berichteten sie davon, wie die Leute ihre Lebensmittel ohne Kühlschrank und Gefriertruhe haltbar lagerten, wie Eier in Holzboxen vom Land in die Städte geschickt wurden, wie im Untergeschoss an den Webstühlen stundenlang das selbst hergestellte Leinen verarbeitet wurde und wie ein Kind bei minus 28 Grad Aussentemperatur in der ungeheizten Kammer zur Welt kam. «Das Leben war sicherlich teilweise hart, aber die Leute waren zufrieden», so Stahel. Mehr als zufrieden und beeindruckt zeigten sich nach der Führung auch die Gäste, die ihren Aufenthalt in Amriswil beim gemütlichen Zusammensein in der Scheune des Bohlenständerhauses ausklingen liessen.

Im Webkeller des Hauses mit eingebautem Webstuhl.

In der Wohnstube

Präsident Reinhard Rabanser bedankte sich bei Stadtpräsident Macedo und den engagierten Mitgliedern der Kommission Ortsmuseum und Bohlenständerhaus für den herzlichen Empfang und die Gastfreundschaft.

 

 

Text:     Stadt Amriswil

Bilder:  Wolfgang Weidele